Rezension zu "Das Lied der Krähen"

Titel: Das Lied der Krähen

Originaltitel: Six of Crows

Autor/-in: Leigh Bardugo

Verlag: Dreomer Knaur

Preis: 16,99€

 

Inhalt:   Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …

Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …

 

Meine Meinung:  Zuerst muss ich erwähnen, dass ich die Grischa-Trilogie nicht gelesen habe, weshalb mich der Anfang von "Das Lied der Krähen" so sehr verwirrt hat, denn es kamen viele Namen und Orte vor, die ich nicht kannte und die auch nicht erklärt wurden. Bis Seite 100 ungefähr hatte ich überhaupt keinen Durchblick und keine Ahnung, warum das Buch so gehypt wird. 

Doch dann ging es langsam richtig los und ich bin in die Geschichte reingekommen. 

Den größten Teil der Handlung nimmt die Mission der Krähen ein, den Alchemist Bo-Yul Bayur aus einem Hochsicherheitsgefängnis, dem sogenannten Eis-Tribunal, zu befreien. 

Gegen eine hohe Summe Geld nehmen sie den Auftrag an, doch natürlich sind sie nicht die einzige Gruppe, die dieses Ziel verfolgt. 

Auf ihrer Reise wird jedes einzelne Mitglied der Krähen mit seinen ganz persönlichen Ängsten konfrontiert, wodurch man im Laufe des Buches immer mehr über die Vergangenheit aller Protagonisten erfährt. 

Bardugo hat dabei so unterschiedliche Persönlichkeiten geschaffen, dass man kaum glauben kann, dass die irgendwie zusammenarbeiten können. Auch ist es sehr spannend zu lesen, wie die Vergangenheiten der einzelnen Personen untereinander zusammenhängen. 

Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd und die perfekte Mischung aus Dialog und Situationenbeschreibung. 

Sie schafft es auch die Verbrechen von Kaz und seinen Komplizen so zu rechtfertigen, dass man immer denkt "Ja, ja kann ich verstehen, warum er/sie in dem Moment so handelt". Wobei man sagen muss, dass Ketterdam sowieso schon eine Stadt mit viel Grausamkeit ist. 

 

Am Besten hat mir allerdings gefallen, dass ich quasi dauerhaft überrascht von diesem Buch war und an vielen Stellen vollkommen Baff war. Vor allem mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet, obwohl ich vorher schon gehört habe, dass es mit einem miesen Cliffhänger enden soll.

 

Fazit:  Von mir bekommt "Das Lied der Krähen" 4,5 von 5 Sterne, da es ein unglaubliches Fantasy-Buch ist. Einen halben Stern ziehe ich ab, da der Einsteig für mich sehr mühsam war, doch der Schreibstil, die Überraschungsmomente und natürlich die Krähen haben das alles wieder wett gemacht und ich kann das Buch jedem empfehlen. Natürlich ist es etwas düster und grausam, doch genau das hat die Handlung so spannend gemacht.